Jugendstil Sterlingsilber Kaffeekanne

Artikelnummer: 58006

Außergewöhnliche Arts & Crafts Kaffeekanne,
Sterling Silber, London 1880,
MZ: John Aldwinckle & James Slater

Im Querschnitt kreisförmiger, gerundeter Korpus, auf glatter Basis stehend, die Wandung von umgehender Gravur geziert, welche einen Zaun mit Vegetation zeigt. Die Wandung oberseitig von ringförmigem Profil eingeschnürt, dahinter partiell die gravierte Vegetation wieder hervortretend und von Blätterwerk zum Rand hin abgeschlossen. Der flache Deckelbereich von einem gravierten Kirsch- und einem Bambuszweig geziert, deren Spitzen auch in den Randbereich des Deckels sowie über das Scharnier verlaufen. Darauf als Deckelknauf ein plastischer Schmetterling. Die rückseitige Handhabe aus Silber in Fom eines Bambuszweiges gehalten und von Griffaufnahmen in Form von Bambusblättern an den Korpus gefügt. Die vorderseitige Schnaupe in Analogie zum übrigen Gravurdekor von graviertem Kirschzweig und Blätterwerk geziert.
Außergewöhnliche, schwer gearbeitete Sterling Silber Kaffeekanne des frühen Arts & Crafts deren herausragende handwerkliche Umsetzung die Stiltendezen des Aesthetic Movements mit denen des Arts & Crafts-Stils in gekonnter Weise miteinander verbindet. Das versenkt gearbeitete Scharnier unterstreicht die hohe Fertigungsqualität dieser exzellenten Kaffeekanne.

Länge: 19,4 cm, Breite: 11,0 cm, Höhe (incl. Deckelknauf): 25 cm; Gewicht: 758,5 g

Silber des Arts & Crafts und Aesthetic Movements

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildeten sich in Großbritannien einzelne sezessionistische Künstlergruppen deren Schaffen in den Arts & Crafts-Stil – der britischen Stilparallelen zum Jugendstil – mündete. Diese Gruppen einte der Wille den üppigen victorianischen Stil zu überwinden und dem künstlerischen Handwerk einen neuen Stellenwert zu verleihen. Gleichzeitig reüssierte Tiffany in den Vereinigten Staaten mit Silberbesteck und Silberwaren im Japanischen Stil, die anfangs aus Japan importiert wurden und schon bald von ihren Silberschmieden in Silber und sog. mixed metal (Silber kombiniert mit Bronze oder Messing) hergestellt wurden. In den Folgejahren entstand eine große Begeisterung für Silberwaren im Japanischen Stil und führten zu einer Bewegung die in den anglophonen Ländern beiderseits des Atlantik als Aesthetic Movement Eingang in die Kunstgeschichte erfuhr.
Neben der exotischen Stilistik der Japanischen Kunst faszinierte die Künstler insbesondere deren für die damalige Zeit unkonventionelle Weise der bildlichen Darstellung, wie randseitig angeschnittene oder quer verlaufende Bildelemente, Elemente die auch in der impressionistischen Malerei ihren Niederschlag fanden.