Artikelnummer: 60194
Paar George I Teedosen,
Britannia Silber, London 1720,
MZ: John Farnell
Der glatte, oktagonale Korpus in die entsprechend glatte Schulter übergehend. Der analog gearbeitete Deckel von gedrehtem Baluster abgeschlossen. Die zum Befüllen ausziehbare Basis nur mit Meisterzeichen versehen, der Deckel ungemarkt. Der Korpus jeweils unterseitig an der Rückseite punziert.
Die schauseitige, zeitgenössische Wappengravur erinnert an die Hochzeit eines Angehörigen der Adelsfamilie Dove (die in East Burgholt in der Grafschaft Suffolk ansässig war) und einer Angehörigen der Adelsfamilie Pierse (deren Familie in Alston in der Grafschaft Warwickshire ihren Sitz hatte).
Ansprechend erhaltenes, frühes Paar Teedosen in Britannia Silber mit sehr schön erhaltener, originaler Oberfläche. Ein interessantes Detail stellt der gedrehte Baluster des Deckels dar, welcher nicht allein eine dekorative Funktion hatte, sondern auch als Griffstück verwendet wurde wenn der Deckel als Messbecher bei der Teezubereitung verwendet wurde.
Maße:
Länge: 8,2 cm, Breite 5,4 cm (Basis), Höhe (gesamt): 12,5 cm
Gewicht:
240,3 g und 237,4 g
Eine in Formgebung vergleichbare Teedose des selben Silberschmieds ist auch im Bestand des Victoria & Albert Museum, London zu finden (siehe hier).
Eine nur geringfügig später gemalte Darstellung von etwa 1727 die dem Künstler Richard Collins zugeschrieben wird und sich heute ebenfalls im Besitz des Victoria & Albert Museums befindet, dokumentiert anschaulich wie der Tee in der damaligen Zeit getrunken wurde (siehe hier). Das mit großem Stolz gezeigte Silber und Porzellan der abgebildeten Adelsfamilie ist im damalig neuesten Geschmack gehalten und zeigt eine stark ähnelnde, hier aber hexagonal ausgeformte Teedose neben einer Zuckerdose mit abnehmbarem Deckel (vergleichbar diesem Stück), einer Zuckerzange, ein Tablett für Teelöffel, eine Teekanne auf Rechaud sowie eine Heißwasserkanne und eine Schale.
Teedosen wurden in dieser Zeit häufig als Paar gearbeitet, um schwarzen Tee (Bohea) und grünen Tee getrennt voneinander aufzubewahren. In einigen Fällen gab es auch eine dritte Deckeldose für Zucker.
John Farnell wurde als Sohn von William Farnell aus Oakingham geboren. Er trat seine Lehre als Silberschmied 1706 bei Thomas Ash an und erhielt 1714 die Meisterwürde.














