Artikelnummer: 58118
„Louvre“ Fußschale #180B,
Sterling Silber, Kopenhagen um 1950,
HZ: Georg Jensen
Fußschale #180B. Entwurf: Georg Jensen, 1912. Ausführung: Georg Jensen Silberschmiede, um 1950.
Hervorragender, feinpolierter Zustand mit alter Oberfläche ohne Monogramm oder sonstige Inschriften. Der Hammerschlag noch wunderbar erhalten und nicht blindpoliert, zudem sind keine Reparaturen oder Beschädigungen zu verzeichnen.
Durchmesser: 14,1 cm, Höhe: 11,4 cm; 311,6 g
Die Besonderheit der Louvre-Schale und ihre Bedeutung für das Schaffen Georg Jensens
Die vorliegende Schale hat als „Louvre Schale“ internationale Bekannheit erlangt und gehört zu den bekanntesten Entwürfen von Georg Jensen die seinen Ruf als Silberschmied und Designer nachhaltig prägten. Ihre Namensgebung verdankt die Louvre Schale der Tatsache, dass die Kustoden des Musée du Louvre in Paris die herausragende Designleistung des Entwurfs erkannten und diese für den Bestand des Louvre 1914 erwarben, wo sie sich noch heute befindet. Dieser Ankauf war einer wichtigsten Stationen in der Entwicklung Georg Jensens und zementierte seinen Ruf als herausragenden Silberschmied und Entwerfer.
Georg Jensen beabsichtigte in jungen Jahren eine Laufbahn als Bildhauer einzuschlagen, bevor er mit seinen Silberwaren ungeahnten Erfolg hatte. 1866 als Sohn eines Messerschleifers in Raadvad, nördlich von Kopenhagen, geboren, begann Georg Jensen mit 14 Jahren eine Ausbildung zum Silberschmied und wurde 1884 Geselle. 1887 bis 1892 studierte er Bildhauerei an der „Kongelige Danske Kunstakademi“ („Königlich Dänische Kunstakademie“), dem ein Studium der Töpferei folgte. Wirtschaftliche Not zwang Georg Jensen jedoch seine künstlerischen Ambitionen in Bezug auf Bildhauerei und Töpferei einzustellen und sich wieder dem Silber zu widmen. Daher arbeitete er ab 1901 in der Silberschmiede von Mogens Ballin. Nichtsdestotrotz waren seine auf der Akademie erworbenen Kenntnisse später von großem Nutzen indem er diese mit seinen Fachwissen in der Silberschmiedekunst verband und so die verloren gegangene Tradition des klassischen Kunsthandwerkers wiederbelebte. Seine stark vom skandinavischen Jugendstil beeinflussten Entwürfe für Schmuck und Silberwaren fanden recht bald öffentlichen Anklang, was Georg Jensen dazu bewog seine Stellung bei Mogens Ballin aufzugeben und 1906 seine eigene Werkstatt in Kopenhagen zu gründen.
Georg Jensen verband als Silberschmied hohes handwerkliches wie künstlerisches Geschick mit exzellentem kaufmännischem Gespür und eröffnete im Laufe der Jahre in Metropolen wie Paris, London oder Berlin seine Geschäfte. Der endgültige internationale Durchbruch gelang ihm 1924 mit der Eröffnung einer Filiale in der 5th Avenue in New York. Georg Jensens Bedeutung für das dänische Kunstschaffen des 20. Jahrhunderts ist unbestritten und sein künstlerisches Vermächtnis klingt bis heute nach. Unter anderem brachte die dänische Post ihm zu Ehren eine Gedenkbriefmarke heraus.