Artikelnummer: 59077
Acht Jugendstil Kuchengabeln #6200,
800er Silber, Düsseldorf um 1904,
Entwurf: Peter Behrens, Ausführung: Franz Bahner
Beidseitig in zurückhaltendem Jugendstil-Reliefdekor verziert. Exzellente Erhaltung und ohne Monogramm.
Länge: 14 cm; zus. 209,7 g
Peter Behrens – Kunstgewerbler, Industriedesigner und Lehrer
Geboren 1868, beginnt Peter Behrens nach seiner Schulausbildung 1889 das Studium der Malerei an der Kunstgewerbeschule Hamburg, welches er später auf der Kunstschule Karlsruhe weiterführt. 1890 Umzug nach München wo er Mitbergünder der Münchner Sezession wird. Später gründet er zusammen mit Wilhelm Trübner, Thomas Theodor Heine, Lovis Corinth und Max Slevogt die „Freie Vereinigung Münchener Künstler“.
1897 Mitbegründer der „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk“, München die zusammen mit den „Dresdner Werkstätten“ in die „Deutschen Werkstätten“ aufgeht. 1889 wird Peter Behrens Mitarbeiter der Kunstzeitschrift „PAN“, wo er unter dem Eindruck der Entwürfe von Henry van de Velde einen eigenen linearen Stil entwickelt. 1899 wird Behrens Mitglied der Künstlerkolonie Darmstadt, seine kunstgewerblichen Entwürfe erlangen zunehmende Bekanntheit. 1901 und 1902 leitet Peter Behrens kunstgewerbliche Kurse in Nürnberg, deren Erzeugnisse in einem eigens eingerichteten Geschäft zum Verkauf angeboten werden. 1903 wird er Direktor der Kunstgewerbeschule Düsseldorf, sowie Mitglied im künstlerischen Ausschuss der AEG. 1914 gelingt ihm der Durchbruch als erster deutscher Designer der für die AEG die Erzeugnisse, die Architektur (seine für die AEG ausgeführten Turbinenwerke sind heute Teil des UNESCO Weltkulturerbes), die Erholungsheime der Arbeiter bis hin zu Logo und Firmenpapier entwirft. Die Schrifttypen „Behrens-Kursiv“ und „Behrens-Antiqua“ gehen auf ihn zurück. Etliche staatliche und kommunale Bauten, sowie Denkmäler, weitere Firmengebäude und Wohnhäuser entstehen nach seinen Entwürfen. 1940 stirbt Peter Behrens mit 72 Jahren in Berlin.
Als Generalist hat Peter Behrens geschafft das deutsche Kunstgewerbe mit seinen Entwürfen maßgeblich zu beeinflussen.