Artikelnummer: 58369
Jugendstil Butterschale, 800er Silber,
Entwurf: August Oesselmann für Würbel & Czokally,
Wien um 1902/03
Navetteförmige Schalenform mit geschrägter Wandung, diese allseitig von durchbrochenem geometrischen Dekor geziert und an den Schmalseiten von emporragenden Handhaben abgeschlossen. Die Innenseite mit originaler Vergoldung und originalem, unbeschädigten Glaseinsatz mit geschnittenen Bodenstern.
Elegante Silber Butterschale des Wiener Jugendstils in guter authentischer Erhaltung.
Länge: 17,8 cm, Breite: 12,4 cm, Höhe (Griffstücke): 4,2 cm; 207,4 g
Die Silberschmiede Würbel & Czokally
Nachdem die Wiener Silberschmiede Würbel & Czokally zusammen mit Vinzenz Mayer´s Söhne die ersten frühen Entwürfe von Josef Hoffmann in Silber realisiert hatte, ließ Josef Hoffmann ab 1903 seine Entwürfe nur noch durch die Silberschmiede der neu gegründeten Wiener Werkstätte ausführen. Aus diesem Grund war die Silberschmiede Würbel & Czokally gezwungen sich nach guten alternativen Entwerfern umzusehen. Die Entscheidung fiel unter anderem auf den Darmstädter Künstler August Oesselmann der als Schüler von Koloman Moser fortan Entwürfe für die Wiener Silberschmiede lieferte. Die exzellente handwerkliche Umsetzung der Silberwaren für die Würbel & Czokally bekannt war, im Zusammenspiel mit den gefälligen Entwürfen August Oesselmanns fanden ihren Niederschlag auch in den durchweg positiven Besprechungen der damaligen Kunstkritik. So ist ein identischer Entwurf einer Schale in Silber von vermutlich etwas größerer Ausführung in der zeitgenössischen Kunstzeitschrift „Deutsche Kunst und Dekoration“ in der Ausgabe vom April 1903 abgebildet (siehe hier).
Eine ähnliche Arbeit, allerdings mit geschlossener Wandung, findet sich ferner abgebildet in: (o.Verf.) „VIENNA – Turn of the Century“ (Verkaufskatalog der Galerie Fischer Fine Art Limited), London 1979, S. 22, Abb. 76.