Artikelnummer: 60116
Jugendstil Teekanne,
800er Silber, Wien um 1900,
HZ: Eduard Friedmann
Der langgezogene Korpus vollflächig von ornamentalem Faltenwerk geziert, welches das Griffstück und die Schnaupe mit erfasst. Der spitz zulaufende Deckel von entsprechend gestaltetem Deckelknauf abgeschlossen.
Außergewöhnliche und formschöne Teekanne des Wiener Jugendstils deren besonderer Reiz in ihrer stark bewegten Formgebung liegt. Die Schräge des Oberrandes intensiviert die Dynamik des Entwurfs zusätzlich und verleiht diesem einen skulpturalen Eindruck.
Länge: 17,4 cm, Breite: 10,5 cm, Höhe: 15,9 cm; 401,9 g, Volumen: 0,56 Ltr.
Die Gestaltung möglicherweise auf einen Entwurf des österreichischen Bildhauers Franz Barwig (1868 – 1931) beruhend.
Die Wiener Silberwarenfabrik Eduard Friedmann
Gegründet 1877, erhielt die Silberwarenfabrik Eduard Friedmann ihre Gewerbsverleihung 1881. Die zunehmende Expansion des Unternehmens machte mehrere Umzüge vonnöten, zuletzt war Eduard Friedmann ab 1903 in der Gumpendorferstraße 130 angesiedelt und beschäftigte 1914 dort 36 Arbeiter. Im selben Jahr wurde der Silberwarenfarbrik das Privileg zuerkannt den kaiserlichen Adler in Schild und Siegel führen zu dürfen. Eduard Friedmann erlangte durch künstlerisch anspruchsvolle Entwürfe und eine hochwertige Umsetzung in kurzer Zeit über die Landsgrenzen hinweg Berühmtheit und exportierte Arbeiten unter anderem nach Deutschland, Russland, Spanien und Italien. Neben Hans Bolek führte Eduard Friedmann auch Entwürfe von Otto Prutscher, Emanuel Josef Margold, Milla Weltmann und Alfred Pollak aus, die dem Unternehmen internationale Beachtung bescherten. Weitere Bekanntheit erlangte die Silberwarenfabrik auch durch regelmäßige Ausstellungen des österreichischen Kunstgewerbes im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie (heute das Museum für angewandte Kunst, MAK), sowie der Jagdausstellung in Wien (1910). 1920 wurde die Silberwarenfabrik Eduard Friedmann geschlossen.