Artikelnummer: 58320
Große Vase „Majestic – Two way up“,
Britannia Silber, London 2015,
MZ: Wayne Meeten
Auf ebener Basis stehend, die zum oberen Drittel hin dezent gewölbte Wandung in den zylinderförmigen Oberrand terminierend. Die Wandung vollflächig von martelliertem, teilweise sprialförmig verlaufenden Rippendekor geziert.
Äußerst originelle, dabei hochelegante Arbeit deren Reiz nicht nur in der meisterhaften Oberflächengestaltung liegt sondern auch in deren Nutzbarkeit: die Vase kann aufrecht stehend sowie auf den Kopf gestellt als Vase genutzt werden, da diese in ihrem Inneren ein – selbstverständlich ebenfalls aufwändig getriebenes und vergoldetes – separates Gefäß aufweist.
Höhe: 31,4 cm, Durchmesser: ca. 30 cm; 2928,4 g
Wayne Meeten – Silberschmied und Designer
Wayne Meeten nimmt als einer der herausragendsten Künstler eine Sonderstellung innerhalb der zeitgenössischen britischen Silberschmiedekunst ein und ist in seiner Bedeutung nur mit Künstlern wie Gerald Benney zu vergleichen.
Meeten lernte an der renommierten Sir John Cass School Of Art unter Roy Albert Flewin. 1997 wurde er als erster und bislang einziger Westeuropäer zum Studium an der Universität Tokio eingeladen, was auf sein Leben und Werk einen wegweisenden Einfluss nehmen soll. Der Künstler lernte in Japan bei den wichtigsten Meistern ihres Fachs wie Professor Masanobu Kitoh (Meister der Shibori-Treibarbeit) in Nagoya, Professor Norio Tamagawa (Meister des Mokume-Gane) in Nigata und Professor Hirotoshi Itoh an der Tokyo University of Fine Arts and Music. Diese Lehrmeister sind auf ihrem jeweiligen Gebiet Spezialisten von Weltrang und wurden mit dem Status des sog. Living National Treasure [„lebendes nationales Kulturgut“] ausgezeichnet – ein in Japan vergebener, ausschließlich den herausragendsten Künstlern und Lehrmeistern vorbehaltener Ehrentitel die in ihrem Schaffen für die Nationale Identität von essentieller Bedeutung sind. Unter ihrer Ägide eignete sich Wayne Meeten nicht nur höchste technische Virtuosität an, sondern auch jene Denk- und Arbeitsweisen die die Grundlage dieser alten Metallbearbeitungstechniken bilden. Seine Silberarbeiten vereinen daher das japanische Ethos – Einfachheit, Eleganz, Funktionalität und höchste Handwerkskunst – in sich.
Nach seiner Rückkehr nach Großbritannien setzte er die erworbenen Kenntnisse als Student weiter in die Praxis um und gründete nach Abschluss des Studiums seine eigene Werkstatt.
Die Arbeiten Wayne Meetens spiegeln eine zutiefst philosophische Arbeitsweise wider, indem er das Silber als ein lebendiges Material auffasst das ihm im Zuge der Bearbeitung „zeigt“ wie es sich zu einer Form entwickeln will. Hierzu bedient sich der Künstler des weitaus härteren Britanniasilbers und schafft mit ihm Kunstwerke von äußerster Schönheit, Ruhe, Harmonie und herausragender Eleganz. Die Liste seiner Auszeichnungen und gewonnenen Preise ist lang und würde den Rahmen sprengen, weswegen exemplarisch nur der Goldsmith’s Craft Council Award (den er zum Teil mehrfach auch in Folge gewann) oder der Qest Scholarhip Queen Elisabeth Award genannt sei. Wayne Meeten ist zudem die hohe Auszeichnung zuteil geworden, vollwertiges Mitglied des IPG (Institute of Professional Goldsmiths) geworden zu sein. Das IPG ist ein Verband der herausragendsten edelmetallverarbeitenden Handwerker und Künstler Großbritanniens und umfasst bei derzeit 90 Mitgliedern lediglich drei (!) Silberschmiede. Nur Mitglieder dieses Verbands dürfen ihre Arbeiten mit der Punze der IPG versehen wofür eine Reihe strikter Regeln gelten, unter anderem müssen sie diese Arbeiten selbst in ihren eigenen Werkstätten hergestellt haben. Die IPG Punze stellt eine international anerkannte Herkunfts- und Qualitätsgarantie dar und wird ausschließlich auf die besten Arbeiten von IPG-Mitgliedern angebracht und auch die hier vorliegende Vase weist diese Punzierung auf.