Artikelnummer: 58354
George III Teekanne auf Untersatz,
Sterling Silber, London 1791,
MZ: Robert Hennell I
Der ovale, glattwandige Korpus auf glatter Basis stehend und oderseitig in die geschwungene, glatte Schulter übergehend. Darauf der mittig dezent gewölbte Deckel der von ovalem Deckelknauf bekrönt wird. Die Wandung sowie der waagrechte Schulter- und Deckelbereich von klassizistischem Rankenfries auf mattiertem Fond graviert und schauseitig von zentralem, achtpassigen Monogrammfeld geziert welches schauseitig ein Family Crest in Form einer erhobenen Hand zeigt, das umseitige Monogrammfeld ungraviert. Die röhrenförmige Schnaupe sich verjüngend und an der Spitze von zartem Punktfries geziert. Rückseitig die Handhabe mit Daumenrast.
Der Untersatz auf vier Füßen stehend und im Gravurdekor in Analogie zur Teekanne gehalten.
Sehr elegante Sterling Silber Teekanne des Klassizismus mit original dazugehörigem Untersatz deren grazile Leichtigkeit durch die geschwungene Oberseite der Kanne erzielt wird. Der Gravurdekor der vorliegenden Teekanne liegt anbetrachts des Alters in guter Erhaltung vor. An der Kanne sind ferner keine Lotreparaturen zu verzeichnen und auch das Scharnier liegt innen wie außen in bester Erhaltung vor. Naturgemäß sind Scharniere Belastungen durch Gebrauch ausgesetzt, Reparaturen oder Nachbesserungen sind bei Kannen diesen Alters am Scharnier oder der Schnaupe nahezu immer vorliegend – bei dieser Kanne nicht. An der Unterseite, auf der Höhe des Griffansatzes, randseitig eine kleine Lötung die vermutlich Fertigungsbedingt ist. Tablettartige Untersätze bei Teekannen waren fast ausschließlich im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts üblich und kamen schon im beginnenden 19. Jahrhundert wieder aus der Mode, weswegen in den allermeisten Fällen diese eingeschmolzen wurden oder verloren gingen. Dass der originale Untersatz bei dieser Teekanne noch vorliegt hat, stellt eine weitere Besonderheit des Objekts dar.
Teekanne:
Länge: 28,3 cm, Breite: 9,2 cm, Höhe: 13,8 cm; 400,0 g
Untersatz:
Länge: 17 cm, Breite: 12,4 cm; 137,7 g
Die Silberschmiededynastie Hennell
David Hennell I. wurde am 6. September 1728 bei Edward Wood als Silberschmied in die Lehre gegeben. Am 1. März 1736 Eheschließung mit Hannah Broomhead. Aus der Ehe gingen fünfzehn Kinder hervor, von denen nur fünf das Erwachsenenalter erreichten. David Hennell I. wurde als sog. Largeworker (Hersteller von großen Silberwaren wie Schalen, Tabletts oder Teeservicen) am 23. Juni 1736 unter der Adresse King’s Head Court, Gutter Lane eingetragen. David zog sich 1773 aus dem Geschäft zurück und starb 1785. Robert Hennell I, fünftes Kind von David Hennell I, begann 1756 bei seinem Vater seine Silberschmiedelehre und wurde 1763 frei, sein Meisterzeichen wurde 1772 eingetragen. Das hier vorliegende Meisterzeichen ist bei Silberwaren von Robert Hennell I. zwischen 1786 und 1804 nachweisbar. Insbesondere Silber Teekannen, Kaffeekannen und Teeservice von Robert Hennell I. zeigen sein hervorragendes handwerkliches Können in der Verarbeitung und Umsetzung des Gravurdekors, weswegen seine Objekte einen besonderen Stellenwert unter Kennern englischen Silbers haben.