Artikelnummer: 60213
Moderne Karaffe „Blue Water Jug“,
Feinsilber (999er Silber) und Urushi Lack, Antwerpen 2017,
Ausf.: Georges Cuyvers (Silber) und Carolien Cuyvers (Urushi Lack)
Auf gerundeter Basis stehender, sich zum Hals hin stark verjüngender Korpus welcher an der Schnaupe in den durchbrochen gearbeiteten Rand übergeht.
Elegante und mit großer Raffinesse in Feinsilber gearbeitete Karaffe, deren Martellierungen in den Vertiefungen von blauem Urushi Lack geziert werden sodass ein optischer Effekt von Wasserreflexionen erzielt wird.
Die vorliegende Arbeit ist eine Kooperationsarbeit von Georges Cuyvers und seiner Tochter Carolien Cuyvers.
Höhe: ca. 26,1 cm; 1.065,4 g
Georges Cuyvers – Designer, Gold- und Silberschmied
Georges Cuyvers lebt und arbeitet als Gold- und Silberschmied und Designer in Antwerpen.
Er absolvierte von 1970-76 an der Königlichen Akademie der Schönen Künste (Koninklijke Academie voor Schone Kunsten van Antwerpen) seine Ausbildung, sowie von 1973-77 bei Piet Hye. 1979-82 lehrte er an der Stedelijke Nijverheidsschool in Antwerpen . Er lehrte von 1986 – 2016 als Professor für Design, Gold- und Silberschmieden an der Königlichen Akademie der Schönen Künste und ist heute als freischaffender Künstler tätig. Er ist unter anderem Mitbegründer der “ EUSILVA v.z.w. “ – European Silver Association, einem belgischen Verband zur Förderung des zeitgenössischen Silberschmiedens sowie der “ DE VLAAMS-TSJECHISCHE- EN SLOVAAKSE VERENIGING v.z.w. “ einer Vereinigung zur kulturellen Förderung und zum Austausch zeitgenössischer Kunst.
Georges Cuyvers gehört zu den bedeutendsten Aktanten Belgiens für zeitgenössisches Design und Silberschmieden und kann auf eine Vielzahl an Einzelausstellungen im Europäischen In- und Ausland zurückblicken. Seine Werke werden unter anderem auch auf der Brafa (Brüssel) und der Tefaf (Maastricht) präsentiert.
Carolien Cuyvers – Goldschmiedin, Graveurin und Lackkünstlerin
Als Tochter von Georges Cuyvers ist Caroline Cuyvers (geb. 1982) schon von Kindesbeinen an mit der Thematik des Gold- und Silberschmiedens aufgewachsen.
Während ihrer Ausbildung an der Königlichen Akademie der Schönen Künste, Antwerpen die sie mit dem Master in Goldschmiedekunst abgeschlossen hat, lernte sie über Jean Lemmens (1945-2024) erstmalig die
japanische Lackkunst kennen, der sie auch heute nach über 20 Jahren verbunden ist und zur Spezialistin in diesem Gebiet wurde.
Japanischer Lack (Urushi) ist der Saft des Lackbaums, der in einigen ostasiatischen Ländern wie Thailand, Japan, Korea und China beheimatet ist. Es gibt viele Arten von Lackbäumen, von denen eine der wichtigsten Sorten sich Rhus nennt.
Der Lack trocknet nicht, sondern härtet durch die Aufnahme von Wassermolekülen (Polymerisation) aus, weswegen die lackierten Objekte in einem staubfreien Raum (jap. Muro) zur Aushärtung aufbewahrt werden. Ideale Bedingungen für die Aushärtung sind eine Luftfeuchtigkeit von 90 % und eine Temperatur von 30 °C. Aus diesem Grund wurden in Japan früher mit Urushi Lack überzogene Objekte zum aushärten auf Flößen auf das Meer hinausgezogen, da über dem Meer die Staubkonzentration zudem sehr niedrig ist. Die Aushärtung kann Stunden bis hin zu Tagen dauern.
Urushi Lack kann auf alle Arten von Materialien aufgetragen werden, wie Holz, Kupfer, Zinn, getrocknetem Ton, Porzellan, Gold und Silber bis hin zu Leder und Textilien. Der Lack muss in etlichen, sehr dünnen Schichten aufgetragen werden, da er sonst nicht aushärtet. Dies geschieht mit einem Pinsel (japanisch Hake), der über seine gesamte Länge aus Menschenhaar besteht. Bei der Herstellung von Überzügen in Urushi ist Staub das größte Problem. Ein frisch lackiertes Stück wird daher zum Aushärten in den Muro gelegt, einem Holzschrank, dessen Inneres warm und feucht gehalten wird. Nach dem Aushärten wird jede Schicht geschliffen und poliert. Der Farbton der Lackierung wurde hauptsächlich durch Metalloxide erzielt, wobei in jüngerer Zeit inzwischen auch vermehrt synthetische Pigmente zur Anwendung kommen. Pflanzliche Pigmente werden in der Regel durch den Lack beeinträchtigt. Weitere Techniken die bei Urushi mitunter angewendet werden, sind auch die Einlage von Eierschalen und Perlmutt oder das Bestreuen mit Metallpulver.









