Artikelnummer: 60206
Seltene Hatsuri Tagane Deckeldose,
Feinsilber, Yokohama um 2018,
MZ: Otsuki Masako
Quaderförmige Grundform mit gerader Wandung. Der leicht gewölbte Deckel in drei quadratische Felder unterteilt, welche von dezenten Emaillierungen geziert werden. Die Wandung dreifach von rythmisierendem Blätterdekor geziert, der jeweils in der Breite den quadratischen Untergliederungen des Deckels folgt. Das Innere mit feinjährigem Holz ausgekleidet und mit separat eingelegten Kästchen.
Die Arbeit befindet sich einem von Otsuki Masako bezeichneten Tomobako, einer traditionellen japanischen Holzkiste, zu Lagerungs- bzw. Transportzwecken.
Länge: 24 cm, Breite: 8 cm, Höhe: 10,5 cm
Außergewöhnliche, sehr massiv gearbeitete Deckeldose in Feinsilber von skulpturaler Wirkung. In ihrer programmatischen Thematik der gemeißelten, floralen Oberfläche ist es sicher kein Zufall dass das Holz der Einlage einen eigenen, herben Duft hat. Die außerordentliche Strenge in der Gesamtsymmetrie wird, was erst auf dem zweiten Blick auffällt, durch die unterschiedliche Farbigkeit der rautenförmigen Emailleeinlagen dezent aufgelockert, welche in einem tief dunklen Blau und Schwarz gehalten sind.
Die japanische Metallkünstlerin Otsuki Masako (1943 – 2022)
Als Absolventin für Designstudien der Tama-Universität Tokyo, hat sich die Künstlerin in ihrem zweiten Studiengang mit der Metallbearbeitung befasst. Ihr Markenzeichen wurden Metallarbeiten in Hatsuri Tagane, eine Technik in welcher sie große Meisterschaft erlangte und mit ihren Werken über die Landesgrenzen hinaus bis in die Vereinigten Staaten Bekanntheit erlangte. Die subtraktive Technik ist ein Verfahren, bei der das Muster in das sehr dickwandige Metall unter Zuhilfenahme eines Hatsuri (einer Art Meißel) hineingeschnitten wird. Diese Technik verleiht den Werken einen besonderen, dreidimensionalen Effekt mit Tiefe und Schatten, welcher bei der hier vorliegenden Arbeit durch die Patinierung (die zudem einen Anlaufschutz darstellt) besonders verstärkt wird. Die Patinierung verleiht der gesamten Arbeiten einen bunten Schimmer der je nach Lichteinfall unterschiedliche Farben annimmt.
Ihr künstlerisches Konzept war es, in ihren Werken die Kraft der Natur und der Elemente sowie die Energie die von diesen in Himmel und Weltraum strömen, zum Ausdruck zu bringen.
Eine Vase der Künstlerin befindet sich unter anderem im Metropolitan Museum of Art, New York.
