Artikelnummer: 49130
Essbesteck für sechs Personen „Acorn“,
Sterling Silber, Kopenhagen nach 1945,
HZ: Georg Jensen
Umfangreiches Tafelbesteck „Acorn“ oder „Konge“ für sechs Personen, entworfen 1915 von Johan Rohde, Ausführung Georg Jensen Silberschmiede nach 1945.
Das Besteck setzt sich zusammen aus jeweils (von links nach rechts) sechs Suppenlöffeln, Menümessern, Menügabeln, Menülöffeln, Dessertmessern, Dessertgabeln und Dessertlöffeln, Sorbetlöffeln bzw. großen Teelöffeln, Kuchengabeln, Teelöffeln, Kaffeelöffeln und Moccalöffeln. Insgesamt 78 Teile. Auf Wunsch kann das Besteck um sechs Buttermesser erweitert werden. Das Besteck weist die Punzen für den Zeitraum nach 1945 auf, lediglich die Suppenlöffel stammen als Ganzes aus der Zeit zwischen 1933 und 1944. Das Besteck kann um weitere Teile, eine vergrößerte Personenanzahl sowie Vorlegeteile auf Anfrage erweitert werden.
Elegantes Besteckservice von bleibendem Wert, der Klassiker von Georg Jensen schlechthin. Alle Teile wurden professionell feinstpoliert, die Klingen der Messer spülmaschinenfest ausgetauscht. Das Besteck weist selbstverständlich kein Monogramm oder sonstige Inschriften auf.
Das Besteck wird heute noch produziert, wenngleich nicht mehr in Kopenhagen sondern in Thailand. Der Neupreis bei Georg Jensen läge in dieser Konstellation aktuell bei 14.700,- EUR.
Längen:
Suppenlöffel: 16,1 cm
Menümesser: 22,9 cm
Menügabeln: 18,9 cm
Menülöffel: 19,1 cm
Dessertmesser: 20,4 cm
Dessertgabel: 16,6 cm
Dessertlöffel: 17,2 cm
Sorbetlöffel bzw. Teelöffel groß: 15,6 cm
Kuchengabeln: 14,1 cm
Teelöffel: 12,8 cm
Kaffeelöffel: 11,1 cm
Moccalöffel: 9,6 cm
Gewicht: über 2.026,9 g (ohne Messer)
Johan Rohde und Georg Jensen
Der dänische Maler, Grafiker, Architekt und Innenarchitekt Johan Rohde [1856 – 1935] war 1891 Mitbegründer der sezessionistischen Gruppe „Den Frie Udstilling“ („die Freie Ausstellung“). Durch diese Gruppe lernte er Georg Jensen kennen, der 1897 bei „Den Frie Udstilling“ eine von der dänischen Akademie abgelehnte Skulptur ausstellte. Georg Jensen beabsichtigte in jungen Jahren eine Laufbahn als Bildhauer einzuschlagen, bevor er mit seinen Silberwaren ungeahnten Erfolg hatte. 1866 als Sohn eines Messerschleifers in Raadvad, nördlich von Kopenhagen, geboren, begann Georg Jensen mit 14 Jahren eine Ausbildung zum Silberschmied und wurde 1884 Geselle. 1887 bis 1892 studierte er Bildhauerei an der „Kongelige Danske Kunstakademi“ („Königlich Dänische Kunstakademie“), dem ein Studium der Töpferei folgte. Wirtschaftliche Not zwang Georg Jensen jedoch seine künstlerischen Ambitionen in Bezug auf Bildhauerei und Töpferei einzustellen und sich wieder dem Silber zu widmen. Daher arbeitete er ab 1901 in der Silberschmiede von Mogens Ballin. Nichtsdestotrotz waren seine auf der Akademie erworbenen Kenntnisse später von großem Nutzen indem er diese mit seinen Fachwissen in der Silberschmiedekunst verband und so die verloren gegangene Tradition des klassischen Kunsthandwerkers wiederbelebte. Seine stark vom skandinavischen Jugendstil beeinflussten Entwürfe für Schmuck und Silberwaren fanden recht bald öffentlichen Anklang, was Georg Jensen dazu bewog seine Stellung bei Mogens Ballin aufzugeben und 1906 seine eigene Werkstatt in Kopenhagen zu gründen.
Georg Jensen und Johan Rohde freundeten sich während der Zeit in der Silberschmiede von Mogens Ballin an, für die Johan Rohde Entwürfe lieferte. Rohdes erste Entwürfe für Tafelsilber, die er 1905 für sein eigenes Haus entwarf, wurden von Georg Jensen ausgeführt. Ab 1908 begann Johan Rohde eine lockere Zusammenarbeit mit Georg Jensen. Erst 1917 wurde Rohde fest als Entwerfer für Silberwaren und Tafelsilber bei Georg Jensen verpflichtet wo er bis zu seinem Tod blieb.
Zu den erfolgreichsten Entwürfen von Johan Rohde für Georg Jensen gehört das Silberbesteck „Acorn“ (auch bekannt als „Konge“ oder „König“), sowie die Bestecke „Scroll“ bzw. „Saga“ und „Acanthus“ (bzw. „Dronning“ oder „Königin“). Unter den größeren Silberwaren haben insbesondere die zur Design-Ikone gewordene Silber Karaffe #432 und die Silber Services des Dekors „Cosmos“ Berühmtheit erlangt.